#4 Impathie
Shownotes
In dieser Folge erfährst du:
- warum Empathie ohne Selbstfürsorge erschöpft,
- was Impathie wirklich bedeutet,
- und wie du wieder spürst, wie es dir geht. Plus: ein einfacher Impuls, der dir hilft, bei dir selbst anzukommen.
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Schön, dass du da bist!
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4. Impathie – Mitgefühl beginnt bei dir selbst
Wann hast du zuletzt wahrgenommen, wie es dir gerade wirklich geht -ohne es gleich zu bewerten oder zu ändern?
Hi und herzlich Willkommen bei ChangeAhead, deinem Podcast für mentale Gesundheit, inneres Wachstum und Wandel mit kurzen und konkreten Denkimpulsen für die Woche.
Schön, dass du da bist!
Die Frage „Wie geht es dir?“ kennen wir alle.
Oft sagen wir reflexartig: „Gut.“Nicht, weil es stimmt, sondern weil es schnell geht, erwartet wird oder Gewohnheit ist. Oder, weil wir denken, dass für alles andere gerade kein Platz ist.
Neulich fragte mich eine Freundin genau das: „Wie geht es dir?“Ich habe automatisch geantwortet: „Gut.“Sie sah mich aufmerksam an und fragte noch einmal leiser: „Und wie geht es dir wirklich?“
Und in diesem Moment wurde mir bewusst, wie selten wir wirklich bei uns selbst ankommen.
Warum?
Wir leben in einer Zeit, in der unser Fokus fast dauerhaft nach außen gerichtet ist.
Nachrichten, Social Media, Erwartungen, Reaktionen.
Wir spüren sehr viel, aber oft nicht uns selbst.
Und noch seltener fragen wir uns: „Wie geht es mir damit?“
Empathie ( Einfühlungsvermögen) ist die Fähigkeit, andere zu verstehen und mitzufühlen und gilt als eine Stärke:
empathisch kommunizieren, empathisch führen, empathisch erziehen.
Das ist alles wertvoll.
Doch Empathie hat auch ihre Schattenseite:
Wenn ich so sehr bei anderen bin, dass ich mich selbst dabei übergehe,
dann wird aus Mitgefühl schnell Mit-Leid. Und das kostet Kraft.
Vielleicht kennst du das:
Jemand erzählt von seinem Schmerz und in dir zieht sich alles zusammen.Du fühlst mit, manchmal sogar zu stark.Und plötzlich bist du nicht mehr bei dir, sondern ganz beim anderen.
Empathie ist wichtig!
Aber wenn sie nicht auf einem stabilen inneren Boden steht, führt sie in die Erschöpfung.
Und hier kommt Impathie ins Spiel.
Der Begriff stammt von dem Psychoanalytiker Heinz Kohut und beschreibt die Fähigkeit, uns selbst zu spüren, zu verstehen und uns selbst mit Mitgefühl zu begegnen.
Während Empathie nach außen schaut - „Wie geht es dir?“ -,
schaut Impathie nach innen - „Wie geht es mir?“
Es ist die Haltung, mit der du deine eigenen Gefühle, Gedanken und Bedürfnisse wahrnimmst, ohne sie sofort zu bewerten, zu verurteilen oder wegzudrücken.
Impathie bedeutet: „Ich darf spüren, was ich spüre. Ich darf verstehen, warum es mir gerade so geht. Ich darf gut mit mir sein.“
Das ist keine Ego-Nummer, sondern Selbstführung, innere Stabilität und gelebte Selbstfürsorge.
Nur wenn du dich selbst verstehst, kannst du auch mit anderen in echtem Kontakt bleiben ohne dich zu verlieren.
Wusstest du,
dass Selbstmitgefühl ein Schutzfaktor gegen Burnout ist?
In Studien mit medizinischem Personal zeigte sich:Je höher der Wert auf der Skala für Selbstmitgefühl (Self-Compassion Scale), desto niedriger die Werte für Erschöpfung, Depersonalisierung und Unzufriedenheit.Mit anderen Worten: Wer Impathie lebt, brennt weniger aus.
dass mehr Selbstmitgefühl messbar zu besserem Wohlbefinden führt?
Eine Studie unter Wissenschaftler:innen (Professor:innen, Doktorand:innen etc.) aus Deutschland, der Schweiz und den USA zeigte, dass, wer durch ein Trainingsprogramm mehr Selbstmitgefühl entwickelte, berichtete später von weniger negativen Emotionen und mehr beruflicher Zufriedenheit.
Impathie ist ein nachweislich wirksamer Faktor für psychische Gesundheit, Stabilität und Resilienz; vor allem in Berufen und Situationen, in denen wir emotional stark gefordert sind.
Vielleicht magst du diese Woche einmal ehrlich hinschauen:
Wie oft reagierst du freundlich, hilfsbereit oder stark, obwohl du innerlich erschöpft, traurig oder überfordert bist?
Und was würde passieren, wenn du in genau diesen Momenten zu dir sagst:
„Stopp. Wie geht es mir gerade wirklich?“
Manchmal reicht schon diese eine Frage, um wieder bei dir selbst anzukommen.
Als meine Freundin noch einmal nachhakte, habe ich ihr schließlich ehrlich gesagt, dass mir gerade alles zu viel ist, dass ich mental nicht zur Ruhe komme und ich mich ausgelaugt fühle.
Es tat unglaublich gut, auszusprechen, was wirklich da war.
Impathie ist die Einladung, wieder bei dir anzukommen.
Sie hilft dir, Grenzen zu spüren, bevor sie überschritten werden.
Sie bringt dich raus aus dem Dauerfunktionieren und rein in echten Kontakt mit dir selbst.
Und das Paradoxe ist:
Je impathischer du mit dir bist, desto empathischer kannst du mit anderen sein.
Weil du innerlich ruhiger, klarer und sicherer wirst.
Ich freue mich auf dein Feedback in den Kommentaren und wenn es dir gefallen hat, abonniere diesen Podcast, gib mir ein Daumen hoch und empfiehl ihn gerne weiter.
Bis in zwei Wochen, deine Melanie
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